Andreas Peterlechner will im Herbst Bürgermeister von Hochburg-Ach werden
Noch leitet er als Diplomsozialbetreuer ein Wohnhaus für Menschen mit Beeinträchtigungen in Ostermiething. Doch im Herbst will Andreas Peterlechner nach Möglichkeit in das Gemeindeamt von Hochburg-Ach nach Duttendorf wechseln. Der 43- jährige Ortsvorsitzende der Sozialdemokraten tritt gegen Amtsinhaber Martin Zimmer als Bürgermeisterkandidat an – mit einer offenen Liste, ganz ohne Parteizugehörigkeit.
Ganz bewusst hat er sich gegen eine SPÖ-Liste entschieden − weil er eine gewisse Parteienverdrossenheit feststellen muss. „Die Menschen haben sehr wohl Interesse daran, wie wir unser Zusammenleben gestalten. Einige wollen allerdings keiner Partei beitreten“, erklärt Peterlechner. Entsprechend lässt er die Liste offen – auch wenn er an der Sozialdemokratie selbst festhält. Zu ihren Programmgrundsätzen gehöre schließlich, „allen Menschen Vertretung zu sein und den Menschen auch die nötigen Informationen als Entscheidungsgrundlage zur Verfügung zu stellen“.
Für seine Heimatgemeinde sieht Peterlechner auch nach dem jüngsten, infolge des vorzeitigen Rücktritts von Johann Reschenhofer notwendig gewordenen Wechsel im Bürgermeisteramt Handlungsbedarf. „Es gibt viel zu tun, viele wichtige Themenfelder sind derzeit völlig unbehandelt“, beschreibt der 43-Jährige die derzeitige Situation.
So begrüßt er zwar den geplanten Neubau des Bauhofs und des Gemeindeamts sowie die Sanierung der Mittelschule. Allerdings gibt er zu bedenken, dass die Entscheidung für den Neubau des Gemeindeamtes bereits vor über 20 Jahren im Gemeinderat gefällt worden sei. Die Umsetzung sei da-mit längst überfällig. Klar sei, dass sich die Gemeinde finanziell „nach der Decke strecken muss“, aber es brauche ein klares Bekenntnis zu mutigen Projekten. „Der Investitionsstau der letzten Jahre ist groß. Hochburg-Ach braucht zeitgemäße, menschenfreundliche Strukturen“, sagt er.
Motivierend für seine Kandidatur nennt Andreas Peterlechner die Umstände der erst wenige Wochen zurückliegenden Bürgermeister-Nachwahl. Die Tatsache, dass weder Herwig Hammerle (Bürgerliste Pro: Hochburg-Ach) noch Martin Zimmer (OÖVP) eine Mehrheit für sich gewinnen konnten, zeige, „dass Bewegung in den demokratischen Prozess gekommen ist“. Auch nach mehreren Wahldurchgängen kamen die beiden Kandidaten im Dezember nicht über ein Patt hinaus, am Ende wurde Zimmer gemäß Gemeindewahlordnung Bürgermeister, weil er der größten Gemeinderatsfraktion angehört.
Weitgehend klar ist, dass Martin Zimmer beim regulären Wahltermin im Herbst erneut antreten wird. Andreas Peterlechner ist mit der jetzigen Festlegung seiner Fraktion der erste offizielle Gegenkandidat. Herwig Hammerle hat sich zumindest öffentlich noch nicht geäußert.
Geboren und aufgewachsen ist Andreas Peterlechner in Hochburg-Ach. Später absolvierte er die AHS-Matura und danach eine Lehre als Tischler, ehe er den Weg zum Diplomsozialbetreuer einschlug. Der 43- Jährige ist verheiratet und Vater zweier Söhne.
So gern er seine derzeitige Arbeit auch ausführe – sollte er im Herbst zum Bürgermeister gewählt werden, werde er seinen Job in der Betreuung aufgeben. Schließlich brauche ein Ort wie Hochburg-Ach mittler- weile einen Vollzeit-Bürger- meister, sagt er. Seit seiner Schulzeit sei die Gemeinde stark gewachsen, und mit dem Ort auch die Herausforderungen an den Bürgermeister; in- zwischen seien sie zu groß, um „nebenbei“ noch einen Betrieb zu leiten.